ERFAHRUNGSBERICHTE VON TEILNEHMERN (18 von 20)
Sebastian, 27 Jahre, hat den Fernstudiengang: "Bachelor-Studiengang Elektro- und Informationstechnik" am 18.02.2018 bewertet.Ich stehe jetzt kurz vor meiner Bachelor-Arbeit und denke ich kann den Studiengang ganz gut einschätzen. Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Studium und würde das Studium weiterempfehlen aber für das viele Geld fehlt es mir an Innovationen.
Das Studienmaterial besteht in der Regel aus gedruckten Heften. In einigen Fächern wie Mathe gibt es kurze Videos, in anderen zusätzlich ein Buch. Pro Fach sind das in der Regel irgendwas zwischen drei und sieben Heften, die viel Text und einige Übungsaufgaben enthalten. Insgesamt sind die Hefte ok. Ich bin des Öfteren an den Heften verzweifelt, weil die Zusammenhänge nicht wirklich klar daraus hervorgingen, Herleitungen teilweiße fehlten oder weil sie schlichtweg fehlerhaft waren. Ich habe mir dann immer etwas Zusatzliteratur gekauft, gegoogelt oder bei YouTube geschaut. Ganz selten musste ich mir Hilfe von Arbeitskollegen oder Freunden fragen.
Ich finde das Konzept im Jahr 2018 etwas veraltet. Ein Kollege von mir macht ein Fernstudium was fast ohne viel Text auskommt. Die Wissensvermittlung erfolgt in nicht verpflichtenden Präsensveranstaltungen, virtuellen Vorlesungen und einer interaktiven Lernplattform. Sowas würde ich mir auch für die WBH wünschen ist aber nicht in Planung.
Das man zeitlich komplett flexibel ist, empfinde ich als Fluch und Segen zu gleich. Segen, weil ich mein Studium komplett nach meiner momentanen beruflichen und privaten Situation ausrichten kann. Kurzfristige Dienstreise, kein Problem! Drei Wochen Sommerurlaub ohne schlechtes Gewissen, jippie! Spontanes Grillen mit Freunden im Stadtpark, klingt super! Die Oma krank, ok ich sag die Klausur ab und fahr zu ihr. Fluch, weil man leider oft alleine unterwegs ist. Es ist schwer jemanden zu finden der dauerhaft das selbe Tempo hat, viele studieren viel langsamer als ich, einige viel schneller. So existierten Lerngruppen in der Regel nur für eine Klausurvorbereitung. Sucht euch vor dem Studiums Beginn einen Wing man! Ich habe auch nicht wenige Studierende kennengelernt die an der Flexibilität gescheitert sind, weil sie keinen richtigen Plan hatten, nicht wussten was sie zuerst angehen wollten oder Klausuren immer geschoben haben bis sie absolut sicher im Stoff sind. Man ist nie zu einhundert Prozent sicher.
Mein Tipp: Macht euch ein Jahresplan, mit den Klausuren und was bis dahin getan werden muss. Brecht den Plan runter: Wochenplan, Tagesplan, meine kleinste Einheit waren 25 Minuten. Ich wusste so ich immer was wann zu tun ist um das Gesamtziel zu erreichen. Mein wöchentlicher Workload lag in der Regel so bei 20 Stunden.
Bei den Klausuren bekommt man nichts geschenkt, nur weil man viel Geld für das Studium bezahlt. Je nach Dozent sind sie sogar sehr hart. In der Regel bereitet das kostenpflichtige Repetitorium gut auf die Klausur vor. Die Korrekturzeit kommt einem mit sechs Wochen immer ewig vor, teilweiße ist sie sogar noch länger, selten kürzer.
Die Labore sind in der Regel sehr gut. Es macht Spaß praktisch etwas auszuprobieren was man nur in der Theorie kennt. Auch der direkte Austausch mit Kommilitonen und Professoren, was sonst im Fernstudium zu kurz kommt, tut echt gut. Was ein wenig schade ist, dass die Laboreingangsprüfungen echt hart sind, viel härter als das was im Labor gebraucht wird. Auch wird teilweiße Wissen vorausgesetzt was erst in höheren Semestern gelehrt wird, das frustriert schon ein wenig.
Insgesamt klingt meine Bewertung etwas negativ, was sie nicht sein soll. Ich möchte nur meinen ehrlichen Eindruck vermitteln. Das Studium ist nicht leicht, sehr teuer und zeitaufwendig. Aber ich habe die Entscheidung nie bereut. Ich wollte meinen Abschluss nicht geschenkt sondern ihn mir verdienen, das Geld was man jetzt für das Studium ausgibt kriegt man als Ingenieur in wenigen Jahren wieder rein und wenn man jetzt etwas Zeit aufwendet profitiert man das ganze Leben davon. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Fernstudium sehr angesehen wird und ich habe bereits im dritten Semester von meinem Arbeitgeber eine Ingenieursstelle angeboten bekommen.
Also es lohnt sich.
Lieber Stefan,
wir bedauern, dass Sie so unzufrieden auf Ihr Studium zurückblicken.
Grundsätzlich ist es unser Anspruch, Studierendenanfragen schnell zu beantworten. Krankheitsbedingt kann sich die Beantwortung manchmal verzögern. In Fällen, in denen abzusehen ist, dass sie längere Zeit in Anspruch nehmen wird, werden die Studierenden normalerweise benachrichtigt.
Pandemiebedingt kam es durch die Umstellung auf Open-Book-Klausuren zu einem stark erhöhten Korrekturaufwand bei gleichzeitigem Personalausfall, der teilweise zu längeren Korrekturzeiten führte.
Die Klausuren werden so konzipiert, dass ausschließlich der im Modul vermittelte Stoff und darauf basierende Transferleistungen gefordert werden. Bei Open-Book-Klausuren liegt der Transferanteil naturgemäß deutlich höher.
Um die Sachverhalte in den von Ihnen beschriebenen Fällen prüfen zu können, wäre es hilfreich, wenn Sie sich noch einmal über beratung@wb-fernstudium.de mit uns in Verbindung setzen würden.
Wir möchten darauf hinweisen, dass für dieses Jahr, da es noch nicht abgeschlossen ist, noch keine Klausurstatistik veröffentlicht wurde. Im vergangenen Jahr lag der Schnitt aller in Ihrem Studiengang geschriebenen Klausuren, den Sie mit 3,9 angeben, wie Sie der Veröffentlichung im Online-Campus zu den Erstversuchen entnehmen können, bei 2,8, im Jahr 2020 lag der Schnitt bei 2,7.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit dem Bachelor-Abschluss und dem erworbenen Wissen.
Mit besten Grüßen aus Darmstadt
Ihre Wilhelm Büchner Hochschule